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PORTRÄTS
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Krems
Servus Magazin - Oktober 2016
DER SCHATZ AN DER DONAU
Einst standen sie jeder für sich da, heute sind sie zusammengewachsen. Ein Spaziergang durch Krems und Stein, wo junges Leben und Mittelalter aufeinandertreffen.
Foto © Peter Podpera
Weinernten hat etwas von Pokern, sagt Bertold Salomon und schreitet in Gummistiefeln die Rebzeilen seines Weingartens Kögl hoch über Krems und Stein ab. Der Gesichtsausdruck passt. Bertold, den alle Bertl rufen, hat das markante Kinn leicht vorgeschoben, die Lippen fest zusammen gepresst und die Stirn so gerunzelt, als würde dahinter ein erbitterter Kampf zwischen Für und Wider stattfinden. Soll ich erhöhen oder passen? Übersetzt auf Winzerisch: Soll ich heute ernten oder noch einen Tag zuwarten? Warten!, sagt er, nachdem er das Fruchtfleisch einer Beere ausgespuckt und die Schale zwischen den Zähnen zermalmt hat. Grüne Reife mit Gerbstoff, murmelt er noch und verschwindet mit riesigen Schritten zwischen den Weinstöcken zwei Zeilen weiter unten. Jetzt!, sagt er dort, nachdem er das Prozedere wiederholt hat. Wäre er nicht so wohlerzogen, würde er uns hier einfach stehen lassen und voller Unruhe losstürmen, um seine Lesehelfer im Weingarten am Rehberg aufzustöbern und auf der Stelle hierher zu beordern.
Bertold Salomon ist Winzer bis in die Haarwurzeln und er weiß, dass bei einem guten Wein, die Natur den Takt vorgibt. Und nach der konnte man hier am Anfang des Kremstales, wo man mit einem Bein schon in der berühmten Wachau steht, lange Zeit erntemäßig die Uhr stellen. Seit 20 Jahren aber, sagt Bertl, wird es immer wärmer und wir müssen immer früher mit der Lese beginnen, sonst wird der Zuckergehalt der Trauben zu hoch. Also pokern, wobei Bertl mit einer guten Portion Erfahrung das Blatt wohl oft zum Guten wendet.
Wir sitzen mittlerweile im uralten Undhof der Familie Salomon in Stein und schauen auf eine mit Efeu überwucherte hohe Mauer. Ja, sagt Bertls Frau Gertrud, da dahinter ist Österreichs bekanntestes Gefängnis. Wer hier lebt, verschwendet aber keinen Gedanken daran, auch Angst hat man keine. Wenn ein geflohener Insasse sich bei uns verstecken würde, sagt Bertl, wäre er schön blöd, weil wir sind die Ersten, wo gesucht wird. Auch im Weinkeller untertauchen ist nicht ratsam, das weiß heutzutage jeder Krimi-Fan, da muss man nicht einmal bei Edgar Allen Poe nachlesen. Aus 1885 stammt das älteste Fass da unten, das Bertls Großmutter Elise gewidmet ist. Die Gewölbe selbst sind noch älter, nämlich aus 1610, und dienten schon dem Kapuzinerkloster Und als Weinkeller. Die Mönche verkauften 1792 den Keller samt Wirtschaftsgebäude an den Südtiroler Salzhändler Franz Salomon, der hier am Undhof sesshaft wurde und eines der ältesten privaten Weingüter Österreichs gründete.
Der größte Schatz, sagt Bertl acht Generationen später, sind die Weinterrassen am Pfaffenberg, Wachtberg, Kögl und auf der Wieden zu denen im Lauf der Jahre noch weitere dazu kamen. Nicht nur im näheren Umfeld, auch auf der anderen Seite des Erdballs, in Australien. Ich bin Kosmopolit, sagt Bertl, der der Nachzügler unter den vier Salomon-Geschwistern und erst elf Jahre alt war, als der Vater starb. Das Weingut und so etwas wie die Vaterrolle für den Jüngsten übernahm der älteste Bruder Erich. Bertold studierte Handelswissenschaften, arbeitete für einen Weinhändler in New York, machte Österreichs Weine international bekannt und verwirklichte vor 20 Jahren seinen Traum vom eigenen Weingut in Melbourne. Als bald danach sein Bruder erkrankte, musste er aber nicht lange überlegen und übernahm auch das alte Familien-Weingut in Stein. Seither pendle ich zwischen Austria und Australia, sagt Bertl und lächelt beglückt, weil sich die beiden Standorte jahreszeitlich so gut ergänzen. Während er jetzt hier im vollem Einsatz ist, ist es drüben Winter. Im Jänner dann, wenn bei uns die Weinreben Winterschlaf halten und die Kellerarbeit ruht, geht es im Aussie-Land los und der Winzer kann in den entscheidenden Phasen immer am richtigen Ort sein.
Wer sein Arbeitsjahr so einteilt, der hat irgendwann einen eigenen Bezug zu Distanzen. Krems, sagt Bertl, ist handlich, überschaubar und eigentlich ein Vorort von Wien. Gerade einmal 70 Kilometer liegen zwischen der uralten Siedlung und der Hauptstadt, in Kutschenzeiten eine Tagesfahrt, heute braucht man dafür nicht einmal eine Stunde. Heute ist auch Stein ein Teil von Krems, in dem Donau Uni und Kunstmeile den alten Mieff aus den verwinkelten Gassen verblasen haben. Im Mittelalter waren Krems und Stein getrennte Handelsstädte mit eigenen Stadtmauern, Wehrtürmen und Kirchen. Dazwischen wurde im 17. Jahrhundert das Kloster Und errichtet, von dem gerne erzählt wird, dass es so heißt, weil es das Bindeglied der Zwillingsstädten bildete. Dabei ist Und der Rest vom lateinischen Sancta Maria ad undas für Heilige Maria an den Wellen.
Erzählt wird in Krems auch gerne die Geschichte von den stolzen Bürgersfrauen, die einst ihre Männer unter der Fuchtel hatten. Simandl sagte man zu diesen Pantoffelhelden, sagt Mundartdichter Wolfgang Kühn. Sogar einen Brunnen, den Simandlbrunnen, hat man den armen Männern in der Kremser Altstadt gewidmet. Ob der vor seiner Frau kniende Mann um Vergebung oder um den Haustorschlüssel bittet, weiß man nicht, sagt Wolfgang Kühn, der diese Geschichte als Sprechgesang zu Falcos „Jeanny“ auch vertont hat. „Zur Wachauerin“ nennt sich das Trio mit zwei Gitarristen und seiner Stimme, das gekonnt Altes zu Neuem verschrägt. Als musikalische Unterlage dienen oft die Lieder von Ernst Schandl, dem Haus- und Hofkomponisten der Wachau, von dem auch das „Wachauer Hauerlied“ stammt. Krems ist ja das Tor zur Wachau, sagt Wolfgang Kühn, und dass sich die Dialekte hier sehr ähnlich sind. Sie sind weich, sagt er, im Gegensatz zum nördlicheren Waldviertel, wo alles schroffer klingt.
Schroff ist dem Fünfzigjährigen allerdings seine Kindheit in Krems in Erinnerung. Damals kamen mir die Menschen engstirnig vor, sagt er während wir auf den Stufen vor der Schiffsanlegestelle sitzen und die Herbstsonne ein glitzerndes Muster in die tanzenden Donauwellen zeichnet. Man spürt jetzt aber den Einfluss der vielen Schüler und Studenten in der Stadt, sagt Wolfgang Kühn. Die Menschen sind offener geworden, ohne dabei auf ihre Wurzeln zu vergessen.
Wenn man in einem alten Familienbetrieb aufgewachsen ist, dann packt es einen, dann bleibt man bei seinen Wurzeln, sagt Monika Hofstätter. Vor allem wenn einem das Geschickte in die Wiege gelegt wurde. Also wurde Monika so wie ihre Oma und ihre Mutter Modistin. Ich war der einzige Lehrling in ganz Österreich, sagt die 34-Jährige, die in ihrer winzigen Werkstatt samt ebenso winzigen Verkaufsraum mitten in der Kremser Altstadt gerade vom Trend zum Hut profitiert. Zum Alltagshut, denn der Trachtenhut war hier immer angesagt.
Mit viel Leidenschaft und einem guten Gespür fürs Modische kreiert Monika Hüte, die sich dann etwa auch der Saxophonist Harry Sokal oder die Künstlerin Pipilotti Rist gerne auf den Kopf stülpen. Aus Kalmuck, Arlbergkaro, Kork oder was ihr sonst noch an geeigneten Materialien unter die Finger kommt. Mama Helga wiederum hat vor elf Jahren, als Krems das 700-jährige Stadtrecht feierte, den Kremshut erfunden. Die Goldhaube zur Kremser Tracht, sagt Senior-Chefin Helga Hintermeier, fand ich nicht alltagstauglich für unsere Musikkapellen. Darum treten diese jetzt mit dem schwarz-goldenen Hut in den Kremser Stadtfarben auf.
Gewerkt wird hier mit historischen Holzfassonen und mit altem Messingwerkzeug. Und mit Augenmaß, sagt Monika, ohne dem geht beim Hutmachen gar nichts. Ist er einmal fertig, braucht er viel Luft, sagt Monika und bürstet einen Hut jetzt unter Dampf glatt. Na oft Tragen, sagt sie dann mit zart tadelndem Unterton, weil wir gar so lange auf der Leitung stehen.
Ein bisschen leise tadeln würden die beiden Damen auch noch gerne… tja wen eigentlich? Vermutlich die neuen Zeiten, in denen in der pittoresken Altstadt immer mehr Familienbetriebe wegsterben und sich Neues, Verwechselbares, ansiedelt. Noch aber verströmen die engen Gassen, auf denen die Schritte auf dem Kopfsteinpflaster den vergilbten Hall von Jahrhunderten wiedergeben, das Flair einer alten Handelsstadt. Wo sonst findet man noch so etwas wie die Eisenwarenhandlung Neunteufel, wo es von der Sechskant- über die Gewindeschraube bis zum Dübel und Nägel in sämtlichen Größen einfach alles gibt und man das auch einzeln kaufen kann. Wo sonst findet man noch so jemanden wie Anneliese Juriatti, deren Atelier mit Blick auf den Kremsfluss, den wohligen Geruch von Papier und Büchern verströmt.
1947 eröffnete der Südtiroler Ernst Juriatti hier eine Papeterie, die die Buchbinderin Anneliese vor 20 Jahren übernommen hat. Das mit den Namen und Verwandtschaftsverhältnissen ist jetzt etwas komplex, nur soviel: Anneliese hat einst mit ihrem Ex auch die Firma geheiratet und steht damit jetzt alleine aber sehr gerne da. Vier Mitarbeiter gab es damals noch, sagt die 49-jährige, aber Papier braucht kaum noch jemand, und das Schulzeugs wird bei Billigketten gekauft.
Jetzt mache ich nur noch die schönen Sachen, sagt Anneliese und zeigt uns grazile Billets aus Büttenpapier, die satt in der Hand liegen. Auch Notiz- und Gästebücher in weichem Leder gebunden und Alben, die in Gediegenheit darauf warten mit Familienchroniken gefüllt zu werden, stellt Anneliese nach eigenen Entwürfen her.
Längst lassen Notare, Gerichte und Ämter ihre Urkundensammlungen nicht mehr binden, sondern schieben sie einfach per Mausklick in Ordner auf dem Computer. Die einzigen, sagt Anneliese, die noch händisch in Büchern dokumentieren sind Spitäler. Vier Stunden lang heftet sie an so einem Spitalsbuch Faden an Faden und Papierblock an Papierblock, insgesamt braucht sie für so einen Wälzer drei Tage.
Am meisten Freude aber habe ich, sagt Anneliese, wenn mir die Leute alte Bücher zum Reparieren bringen. An den alten Kochbüchern, Fotoalben, Hausmärchen oder Goethes Faust aus 1935 hängen oft so viele Emotionen, dass es richtig glücklich macht, sie für weitere Generationen zu preparieren.
Altes neu glänzen lässt auch Markus Bauer ein paar Häuser weiter. Bereits sein Vater war so etwas wie eine Institution in der Gegend, weil er als Vergolder nach dem Krieg Orgeln, Statuen und Puten in Kirchen wieder erstrahlen ließ. Das übernehmen aber immer mehr die Restauratoren selbst, sagt Markus Bauer, daher wird das Vergolder-Handwerk bald aussterben. Noch stehen aber genügend barocke Spiegel, alte Luster und Statuen in seiner Werkstatt herum.
Achtung! Luft anhalten, sagt Markus Bauer jetzt und benetzt eine abgeblattelte Stelle auf einem Kerzenhalter mit Branntwein. Dann schnappt er sich einen selbstgemachten Eichkatzelschweif, fährt sich damit über die Wange, um ihn elektrostatisch aufzuladen, hebt damit ein hauchdünnes Goldblättchen an und schießt es, wie es in der Fachsprache heißt, mit Augenmaß gezielt auf die richtige Stelle. Wir dürfen jetzt ausatmen. Lufthauche in allen Formen sind beim Vergolden verpönt, weil die zarten Blättchen leicht entschweben und dabei verknittern. Neues Gold wird übrigens mit Achat poliert, für altes hingegen reicht altes Brot, das man wie einen Radiergummi verwendet. Nur dunkel und ohne Körner muss es sein. Und weil man als Vergolder auch nach vorne schauen muss, macht Markus neue Sachen. Mit Stuck verzierte und vergoldete Straußeneier zum Beispiel, oder Gold-Nuggets aus Marillenkernen in reinster Vergolder-Tradition, nämlich aus Nichts ein blendendes Kunstwerk zu schaffen.
Aus liegengebliebenem Strandgut von der Donau wiederum wird im Keramik-Atelier von Sabine Bauer ein kleines Kunstwerk. Vor allem wenn es Struktur hat. Dann werden aus den Abdrücken von Rinden oder alten Fassböden tönerne Stelen, die gleichermaßen künstlerisch wie ein reales Abbild der Natur sind. Es ist eine eigene Welt, die sich die Kremserin in einer ehemaligen LKW-Garage aufgebaut hat. Eine Welt voll kreativer Ideen, mit auf Ton gebrannten Rilke-Gedichten oder Skulpturen mit geschlossenen und geöffneten Händen, die sie gemeinsam mit einer koreanischen Künstlerin als Symbol für Freiheit gestaltet hat.
Profanes, sagt Sabine und stellt uns einen Espresso in einem perfekt modellierten Häferl auf den Tisch, ist nur aus meiner Liebe zum Kochen und Essen entstanden. In ganz kleinen Serien gibt es neben Kaffee- und Teegeschirr auch dunkelgrün schimmernde Olivenölgefäße, Butterdosen in erdigen Farben und Schalen, in denen die Phantasie der Betrachter stundenlang spazieren gehen kann.
Das scheppernde Geschirr aus der Gaststube, war die Gute-Nacht-Musik meiner Schwester und mir, sagt Ulli Amon-Jell und sieht dabei so drein, als würde das gerade in ihrem inneren Ohr erklingen. Wir sitzen mit der 55-jährigen in ihrem Gasthof aus dem 16. Jahrhundert mitten am Hohen Markt. Würde die Köchin und Wirtin nicht so herzerfrischend heutig neben uns sitzen, könnte man beim Blick auf den Herkulesbrunnen mit seinen uralten Bäumen und umrahmt von windschiefen Häusern, glatt glauben, wir hätten eine Zeitreise ins Mittelalter gemacht.
Mit 27 hat Ulli das Wirtshaus von den Eltern übernommen und seither immer wieder renoviert ohne dass dabei der alte Charme verloren ging. Ich musste mich nach dem Haus richten, sagt Ulli und dass manchmal, wenn sie in der Küche das Licht aufdrehte, die Gäste in der Stube im Dunklen saßen, so antik waren die Leitungen. Damit die alte Labstelle, in der sich einst bereits frühmorgens die Kartendippler einfanden, den Weg in die Zukunft fand, mussten einige Durststrecken überwunden werden. Heute aber, schickt einen jeder Kremser „zur Jell“, wenn man nach gutem Essen fragt.
Meine Urgroßeltern haben in der Küche im Sacher in Salzburg gearbeitet, sagt Ulli und zeigt uns ein handgeschriebenes Kochbuch aus dieser Zeit. Sie selbst ist auch schon am Notieren von alten Wirtshausrezepten, weil der Jüngste ihrer drei Söhne es sich partout von der Mama nicht ausreden ließ und ebenfalls Koch werden möchte.
Noch älter, nämlich aus dem 13. Jahrhundert, ist ein paar Pflastersteine weiter die Gozzoburg. Eigentlich ein Privathaus des angesehen Bürgers und Stadtrichters Gozzo, das aber im Volksmund wegen seiner Dimension den Beinamen Burg erhielt. Vieles hat das mittelalterliche Stadtpalais im Laufe der Jahrhunderte erlebt, unter anderem war es eine Brauerei und diente zuletzt 25 Familien als Wohnort. Erst in den letzten 20 Jahren, sagt der Historiker Franz Schönfellner, wurde die wahre Bedeutung des Gebäudes erkannt. Unter einer Wärmedämmung aus Schlacken legte man ein Fresko aus dem 13. Jahrhundert frei, das als das Bedeutendste im nördlichen Alpenraum gilt. Damals wurde prunkvoll und bunt gelebt und gemalt, sagt Franz Schönfellner, und durch die unselige Dämmung konnten die Farben erhalten bleiben.
Eine eher unglückliche Renovierung in den 1950er Jahren zerstörte hingegen Fresken und Gewölbe der dazugehörigen Katharinenkapelle. Der ursprüngliche Zustand wird jetzt mit Computer rekonstruiert, sagt Josef Schönfellner. Wie ein Puzzle, sagt er noch und kann seine Begeisterung kaum verbergen. Die schwingt auch mit, wenn er erzählt, dass Umweltverschmutzung bereits im Mittelalter ein Thema war. Oder dass das Selbstbewusstsein der Kremser aus dem Wohlstand im 16. Jahrhundert stammt, im 30-jährigen Krieg hundert Jahre später aber völlig zerstört wurde und man 300 Jahre brauchte, um sich wieder zu erholen. Dass ein roter Stein am Steinertor in 1,5 Metern Höhe das schlimme Hochweasser 1573 markiert, sich damals alle Wohnungen im 1. Stock befanden und im Erdgeschoss nur mobile Lager waren. Und dass man sich einst mit Malereien auf den Fassaden der Bürgerhäuser etwas über die Bewohner erzählte. Darum sieht man in der Kremser Altstadt hier ein Sgraffito mit Weingelage und speibenden Gästen und dort einen nackten Bettler, der einem Reichen die Geldtasche aus der Hose zieht.
In Krems muss man immer nach oben schauen, um etwas zu sehen, sagt Franz Schönfellner, der nach 20 Jahren im Wiener Stadtarchiv in seine Heimatstadt zurückkehrte. Und manchmal, sagt er dann leise, muss man Abstand nehmen, nur dann kann man den Schatz hier wieder in seiner ganzen Pracht wahrnehmen. Ein Schatz, der auf Altem beruht und den Weg in die Zukunft gefunden hat.