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Triest

Gault Millau-Magazin Sommer 2021

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TRIESTE VON A BIS Z

Einst quirlige Metropole schlummert die norditalienische Hafenstadt im Dorn- röschenschlaf, was ihrer Schönheit keinen Abbruch tut. Hier verschmelzen kuk-Vergangenheit der Donaumonarchie mit quirliger italienienischer Leich- tigkeit, gewürzt mit einer Prise slowenischer Herbheit.

Foto: Philip Horak

Ausonia & andere Strandbäder
Sandstrände gibt es keine, dafür entstanden zahlreiche Seebäder direkt in der Stadt und entlang der Küste. Das schönste ist das Ausonia am Ende der Rive, der Küstenpromenade, direkt im Zentrum. 1930 im Bauhaus-Stil errichtet, strahlend weiß, mit klaren Linie und durch und durch funktionell, findet man neben einem Restaurant, in dem nächtliche Clubbings stattfinden sogar eine Bibliothek. Gleich daneben liegt das berühmteste Bad, das La Laterna. 1903 errichtet, trennt noch heute eine Mauer, die weit ins Wasser reicht, die badenden Geschlechter. I Topolini, Mickymausohren, sind halbrunde Terrassen, die zwischen dem Vorort Barcola und der Abzweigung zum Schloss Miramare entlang der Küstenstraße direkt am Ufer aufgereiht sind. Baden ist gratis, dafür muss man selbst für Liegen und Schatten sorgen und sich in Kiosken oder den zahlreichen Restaurants verpflegen. Das Bagno Da Sticco dann knapp vor dem Schloß Miramare verströmt das Flair italienischer Filme in ihrer Hochblüte. In den 1950er Jahren erbaut, mit weißblauen Kabinen, einer kleinen Cafeteria und einem Bademeister, der hoch droben auf einem roten Holzstuhl das Geschehen überwacht, glaubt man Sophia Loren oder Marcello Mastroanni dort drüben auf der Liege zu erspähen.

Buffets
Wenn Sie jetzt an Selbstbedienung und Convenience denken liegen sie falsch. Die spezielle Art dieser Triestiner Gastronomie entstand vor über hundert Jahren in der Nähe des Hafens. Dort starteten die Arbeiter bereits um Mitternacht ihr Werk und wollten sich vormittags stärken. Am besten mit Deftigem in gut altösterreichischer Tradition wie Würstel, Zunge, Schinken und Stelzen (Schweinshaxen) mit Sauerkraut. Dazu gab es einfachen Wein und Bier vom Fass. An die fünfzig Buffets sind heute noch über die Stadt verstreut, bei den meisten nimmt man den Imbiss stehend an der Bar oder an Holztischen ohne großartiger Tischkultur zu sich. Neben dem herzhaften Genuss sind die Buffets vor allem Kommunikationszentren. Hier lehnen Bankdirektoren neben Bauarbeitern, Polizisten, Ärzten und Markstandler neben Managern und Maklern. Die bekanntesten sind Da Pepi (buffetdapepi.it), Da Giovanni (trattoriadagiovanni.com) und Da Siora Rosa (Piazza Hortis 3).

Canale Grande/Borgo Teresiano
Auch Triest hat seinen Canale Grande, der allerdings eher piccolo ist. Er ist der Rest einer Stadtplanung die Kaiserin Maria Theresia initiierte. Sie ließ ab 1754 die überalteten Salinen im Westen der Stadt trockenlegen und wollte nach Vorbild deutscher Hafenstädte ein Dutzend schiffbare Kanälen anlegen, die von Warenhäusern umsäumt sind. Der Canale Grande blieb aber der einzige, rundherum entstand ein rechtwinkeliges Straßen-Netz und ein Stadtviertel das nach der Kaiserin „Borgo Teresiano“ benannt wurde. Die drehbaren Brücken und stolzen Handelsschiffe sind längst Geschichte, nur die imposanten Palazzi die den Kai säumen zeugen von der ruhmreichen Vergangenheit. An der Mündung zum Meer etwa dämmert der Palazzo Carciotti seinem Schicksal entgegen. In dem neoklassizistischen Prachtbau von Architekt Matteo Pertsch residierte 1816 Metternich. Heute gehört er der Stadt Triest, die allerdings einen Käufer sucht, was eine Bürgerinitiative verhindern möchte. Auf der anderen Kanal-Seite markiert Triests erstes Hochhaus, der Palazzo Aedes 1928 im Art Deco-Stil errichtet, den Beginn einer Restaurant- und Bar-Meile, die bis zum Ende bei der Kirche Sant’Antonio reicht.

Delfino Verde
Der öffentliche Verkehr in der Stadt wird mit Bussen abgewickelt, am Wasser sorgt das Passagierschiff Delfino Verde für den Transport. Ganzjährig und stündlich fährt es von der Anlegestelle bei der alten Fischmarkthalle nach Muggia. Der kleine Fischerort im Osten der Bucht war jahrundertelang in venezianischem Besitz und hebt sich architektonisch von der alten Habsburger-Stadt ab. Im Sommer fährt das Schiff auch zu den Strandbädern Riviera in der Bucht von Grignano und Sistiana in der Nähe vom Schloss Duino.

Eataly Triest
2007 eröffnete Oscar Farinetti in Turin sein erstes Schlaraffenland, also einen Delikatessen-Supermarkt, in dem es nur die besten Lebensmittel aus Italien gibt, sorgfältig hergestellt, biologisch angebaut und naturnah produziert. Inspiriert hatte ihn dazu Slow Food-Gründer Carlo Petrini. Vor fünf Jahren ist das Eataly auch in Triest eingezogen, in einem alten Weinlager von 1902 mit drei Stockwerken und Blick aufs Meer. Hier findet man alles was, Herz und Gaumen gerne haben und kann sich vor Ort in einer Cafetteria, einer Trattoria, einer Pizzeria und einer Pesceria begleitet von italienischen Weinen aus der Vinothek im Keller verwöhnen lassen.

Faro della Vittoria
Der Siegesleuchtturm auf dem Gretta-Hügel über Barcola ist mit seinen 70 Metern Höhe nicht zu übersehen. 1927 erbaut dient er nicht nur als nächtliche Navigationshilfe, er ist auch ein Denkmal für die Marinesoldaten im I. Weltkrieg. Auf der Kuppel thront die geflügelte Siegesgöttin, am Boden ist der Anker des ersten italienischen Zerstörers Audace angebracht, der 1918 in Triest anlegte. Nach ihm ist auch die Molo Audace im Zentrum benannt, die über 200 Meter ins Meer ragt und den besten Panaromablick über Bucht und Stadt bietet.

Grotta Gigante
In der Jungsteinzeit lebten hier unsere prähistorischen Urahnen und der Höhlenbär, heute steht die Höhle mit der größten Halle der Welt (98,5 Meter hoch, 167,6 Meter lang und 76,3 Meter breit – angeblich hätte sogar der Petersdom darin Platz) im Buch der Rekorde. Über steinerne Treppen steigt man 100 Meter unter die Erdoberfläche, vorbei an wundersam geformten Stalaktiten und Stalagmiten. Das Beste: es hat konstant 11 °C – die Grotta Gigante in Sgoncio oben im Karst ist also ein idealer Zufluchtsort an brütend heißen Sommertagen.

Habsburger
Es waren die Triestiner selbst, die bei den Habsburgern anklopften und zwar bevor die Monarchie zur Großmacht aufstieg. 1382 ersuchten sie Leopold III. in Graz um Schutz vor den Venezianern, die in ihren Augen ungerechtfertigt Steuern für die Salzgewinnung verlangten. Der Deal glückte, aber nicht weil die Venezianer sich vor den Habsburgern fürchteten, vielmehr waren diese gute Handelspartner. Erst 1662 gelang der Aufstieg zur lebendigen Handelsmetropole, als Karl VI Triest zum Freihafen erklärte. Nach den Wirren der napoleonischen Kriege kam Triest 1815 fix wieder zu Österreich und das goldene Zeitalter begann. Die Vorherrschaft der Serenissima war beendet, mit der Eröffnung des Suezkanal 1869 wurde das Tor zur Welt eröffnet. Triest avancierte zum New York der Adria, hier tummelten sich im Sog des Wiener Hofes Erfinder, Entdecker, Literaten und Geschäftsmänner aus aller Welt. Kaiser Franz Joseph aber hatte weder Sinn für die Seefahrt noch für die Stadt am Meer. 1868 kehrte hier sein jüngerer Bruder Maximilian in einem Sarg aus Mexiko zurück, 1882 bei den Feierlichkeiten zu 500 Jahre Triestiner Zugehörigkeit zur Monarchie entging er nur knapp einem Attentat und am 1. Juli 1914 landeten das in Sarajewo erschossene Thronfolger-Paar ebenfalls in einem Sarg. Es wurde auf der Piazza Unità d’Italia aufgebahrt und symbolisierte den Anfang vom Ende der Monarchie.

Italo Svevo, James Joyce und Rainer Maria Rilke
Schriftsteller kamen, ließen sich verzaubern und blieben gerne länger. Einer aber wurde hier geboren: Italo Svevo, der eigentlich Ettore Schmitz hieß und der lange auf seinen Ruhm warten musste. Erst als er 1907 auf James Joyce traf, bei dem er in der Triestiner Berlitz-Schule englisch lernte, änderte sich das. Der Ire und der Triestiner befruchteten sich gegenseitig, Svevo schrieb sein Meisterwerk „Zeno Cosini“, Joyce fand zur Literatur zurück, verfasste Gedichte und Erzählungen und begann mit „Ulysees“. Die beiden verbrachten viel Zeit in Kaffeehäusern, die heute noch als Inspirationsquelle dienen, zum Beispiel Claudio Magris den man im Cafe San Marco beim Schreiben trifft. Auf Schloss Duino wiederum begann Rainer Maria Rilke 1912 seine Duineser Elegien, deshalb hat man ihm hoch auf den Klippen einen eigenen Weg gewidmet. James Joyce begegnet man in Bronze auf der Ponte Rosso am Canale Grande und Italo Svevo grüßt auf der Piazza Attilio Hortis.

Jamar, Höhlenkäse
Benannt nach dem slowenischen Wort für Höhle (Jama) und eine Spezialität, die Dario Zidaric nach alter Tradition der Karstbewohner herstellt. Dafür wird ein jung gereifter Käse gemahlen, mit Obers vermischt, in Form gebracht und in einer Reifungsgrotte vier Monate gelagert. Alle zwei Wochen seilt sich der Käsemacher selbst in 70 Meter Tiefe ab, wo der Jamar bei 12 °C und 90 % Luftfeuchtigkeit optimal reift.

Karst
Gleich hinter Triest geht es hinauf zum Karst, eine pittorske Hochebene in der sich das italienische immer schon mit dem slowenischen vermischt hat. So wie die Pflanzenwelt, die ein Spektakel zwischen Alpenflora und Mittelmeerbotanik bietet. Der Untergrund aus weißem Kalkstein ist schwierig zu bewirtschaften, die kleinen Dörfer wurden terrassenförmig angelegt, mit engen Gassen und länglichen Häusern.

Locali Storici d’Italia
Der italienische Kulturverein listet allein in Triest 60 Geschäfts- und Gastronomieläden auf, die als historisch bezeichnet werden. Darunter auch die fünf bekanntesten Kaffeehäuser: das San Marco, Tommaseo, Stella Polare, Torinese und degli Specchi.

Miramare
Wie ein heller Tupfen strahlt das Schloss aus weißem Kalkstein dor wo das Blau des Himmels mit dem des Meeres verschmilzt. Als Erzherzog Maximilian I. und der spätere Kaiser von Mexiko 1854 hierher kam, gab es nur karges Karstgestein. Er kaufte trotzdem alle Grundstücke am Felsvorsprung bei Grignano auf und Carl Junker baute darauf Schloss Miramare im romantischen Historismus, nach Vorbild des Wiener Arsenals von Theophil Hansen. Für die üppige Parklandschaft ließ Maximilian Unmengen an Erde aus Kärnten und der Steiermark ankarren und konzipierte zwei Naturräume: einen italienischen Garten, geometrisch angelegt mit Blumenbeeten, Wegen, Statuen und Springbrunnen und einen englischen Park, weiläufig bewaldet und heute die reinste Naturidylle, in deren Schatten die Triestiner Erholung finden.

Nero in bi(cciere)
In Triest, so sagt man, wird doppelt so viel Kaffee getrunken wie sonst wo in Italien. Hier gibt es auch eigene Crudista, die für jeden Geschmack die richtigen Bohnen samt Röstung zusammenstellen. Beim Bestellen gilt folgendes: Nero nennt man den Espresso, ein Nero in B ist ein Espresso im Glas (Bicchiere = Glas). Zum Macchiato sagt man Capo, auch den gibt es in B, wer Goccia ordert bekommt eine Melange und der Cappuccino hört hier auf Caffelatte.

Osmize
Sie sind die Triestiner Variante des Wiener Heurigen und gehen auf Maria Theresias zurück. Den Bauern im Karst wurde an acht Tagen (slowenisch osem = acht) erlaubt ihre Weine und Selbstgemachtes wie Käse, Wurst und Speck zu kredenzen. Welche Osmize heute wann, wo und wie lange offen hat ist ein undurchschaubares Rätsel. Theoretisch erkennt man das am Laubzweig am Eingang, praktisch konsultiert man besser die Website osmize.com.

Piazza Unitá d’Italia
Der heimliche Hauptplatz ist die perfekte Kulisse für Sehen und Gesehen werden. Dazu nimmt man vorm Caffé degli Specchi bei einem Aperitivo oder Nero Platz und läßt sich von Großzügigkeit, Weite und Eleganz betören. Am Turm des Rathauses schlagen zwei Bronzefiguren zur vollen Stunde, imperial beleuchtet, wenn die Dämmerung anbricht. Am größten zum Meer hin offene Platz Europas befand sich einst das alte Hafenbecken, blaue Lämpchen am Boden markieren bis wohin das Wasser reichte.

Quateri Cavana
Die Gegend rund um die Via Cavana zwischen der Piazza Unità und Piazza Hortis war bis vor dreißig Jahren ein übel beleumundetes, heruntergekommenes Rotlicht-Viertel. Unter Bürgermeister Ricardo Illy, einem Sproß der Kaffeedynastie, änderte sich das schlagartig. Heute sind die mittelalterlichen Häuser renoviert, es gibt Delikatessen- und Handwerksläden, Cafes und Bars. Hinter der Piazza Unità stößt die Cavana an das alte jüdische Viertel mit Antiquitäten- und Buchläden und einem sonntäglichen Flohmarkt.

Revoltella, Freiherr
Der Sohn eines Fleischers übersiedelte als Kind mit seiner Familie zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Venedig nach Triest. Mit kaufmännischem Geschick und Intelligenz arbeitete er sich vom Lagerarbeiter zum Geschäftsmann und Bankier hinauf und wurde zum wirtschaftlichen Player im goldenen Zeitalter der Stadt. Vor allem aber war Pasquale Freiherr von Revoltella die treibende finanzielle Kraft beim Bau des Suezkanals, dessen Eröffnung 1869 er leider knapp nicht mehr erlebte. In seinem Testament vermachte er seine Stadtresidenz samt Kunstsammlung der Stadt, das heutige Revoltella-Museum beherbergt auch eine Galerie der Modernen Kunst. Sein Landbesitz samt der Villa Revoltella ist jetzt ein öffentlicher Park.

Sardoni & pesce azzurro
Wie die Stadt selbst ist auch das kulinarische Erbe eine Verschmelzung vieler Kulturen. Es vermischen sich jüdische, griechische, türkische Einflüsse mit jenen aus der Habsburger-Monarchie und der venezianischen Küche. Wie es sich für eine Stadt am Meer gehört spielen Fische und Meeresfrüchte eine große Rolle. Allen voran die pesce azzurro, also Fettfische wie Sardinen, Makrelen, Stockfisch und Sardellen. Auf Letztere, die in der Bucht vor Barcola gefangen werden, sind die Triestiner besonders stolz. Sie werden entgrätet und paniert als Sardoni panati serviert. Auch bei Marco Munari in seiner Osteria Salvagente (Via de Burlo 1c), die für ihre einfache Fischküche bekannt ist. Einfach, nur was den Fisch betrifft. Die Zubereitung von Sarde in Saour, Tintenfischen mit Polenta, Baccalà vincentin (Stockfisch in Milch gekocht) oder Spaghetti vongole mit den kleinen Caparozzoli, die es nur als Muschel-Wildfang gibt, ist ehrlich, geradlinig und sensationell. Wer lieber einen ganzen Branzino oder eine Brasse möchte ist in der Tavernetta al Molo in Grignano richtig. Das von zwei Herren mit Charme und Witz geführte Lokal, ist eines der wenigen direkt am Meer. Romantischer Sonnenuntergang garantiert.

Teatro Verdi
Außen Mailänder Scala, innen Venedigs La Fenice – so läßt sich das Opernhaus beschreiben, auch weil die Architekten Gian Antonio Selva (La Fenice) und Giuseppe Piermarini (Scala) am Bau beteiligt waren. 1801 als Teatro Nuovo eröffnet wurde es sofort nach dem Tod von Guiseppe Verdi 1901 nach ihm benannt. Immerhin hat der Komponist die beiden Opern „Il Corsario“ und „Stiofellio“ eigens für das Haus geschrieben. Heute zählt es zu den wenigen Opernhäusern, die noch im Originalzustand erhalten sind. Das in Italien am stärksten ausgebuchte Musiktheater leistet sich auch ein eigenes Orchester.

Ursus
71 Meter hoch und ein Meisterwerk der k.u.k. Ingenieurskunst: Der Schwimmkran Ursus aus dem Jahr 1913 ist das heimliche Wahrzeichen der Stadt. Weltweit gibt es nur drei dieser Art, wegen seiner Konstruktion haben ihn die Triestiner „nostra piccola torre Eiffel“ (unser kleiner Eiffelturm) getauft.

Vatta in Opicina
Die besten Mehlspeisen nach slowenischer und Triestiner Tradition gibt es im Cafe Vatta in Opicina. Dazu Spezialitäten aus dem Karst und eine Weinkarte zum Niederknien. Bis vor ein paar Jahren konnte man mit der berühmten Tram von der Piazza Oberdan bis Opicina fahren – nach einem Unfall steht ihr Einsatz noch in den Sternen.

Wind
Stadt der Winde wird Triest auch genannt und daran ist die Bora Schuld. In bis zu 150 kmh starken Böen peitscht sie vom Karst herunter, von den Einwohner gleichzeitig geliebt und gefürchtet. Der Legende nach soll sich Bora, die Lieblingstochter von Äolus, dem Vater der Winde, hier in den Argonauten Tergesteos verliebt haben. Das Drama endete nicht gut für die Verliebten, doch es enstand daraus der Ort Tergeste, das heutige Triest, von dem die Bora nicht weg zu denken ist. Man hat ihr sogar ein eigenes Museum gewidmet: museobora.org

Xe
Ein wichtiges Wort aus dem örtlichen Dialekt, zumeist in der Bedeutung von „es“. Ausgesprochen „se“ ist es Teil der Triestiner Lieblingsphrase „No xe pol“ (Es geht nicht).

Yachthafen
Wenn man an der Rive entlangspaziert, möchte man am liebsten selbst die Segeln hissen. Hier klappern die Masten fröhlich im Wind, es gibt Boote in allen Größen zu bestaunen. Am besten setzt man sich mit einem Aperitivo auf das Dach vom Pier the Roof in der Marina San Giusto, lauscht den Klängen des Yachthafens und träumt in den Sonnenuntergang dort drüben bei Venedig.

Zidarich, Sklerk, Kante & Co
Bis vor dreißig Jahren waren die Weine aus dem Karst kein Thema. Doch dann setzte eine junge Generation von Winzern erstens auf Qualität und zweitens auf autochthone Sorten, allen voran Vitovska, Glera und Malvasia sowie die rote Rebe Terrano. Im Windschatten der Paradewinzer Edi Kante (kante.it), Sandi Skerk (skerk.com) und Benjamin Zidarich (zidarich.it) hat sich ein kleines, feines Weingebiet etabliert. Dass die Karstweine vom Rest der Welt entdeckt wurden, haben sie auch Walter Cusmich und Mario Cociancich zu verdanken. Sie machten vor 33 Jahren aus einer kleinen Kaffeebar die Gran Malabar (Piazza San Giovanni), mit 60.000 Flaschen von 700 Winzern die beste Weinbar von Triest.

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